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Die Weimarer Republik
übernimmt die Farben der demokratischen Bewegung von 1848:
Schwarz-Rot-Gold - und behält die Farben des alten Kaiserreichs,
Schwarz-Weiß-Rot, als offizielle Handels- und Kriegsflagge. Die
widersprüchliche Weimarer Farbenlehre steht symbolisch für die
gesellschaftlichen Machtkämpfe zwischen 1918
und 1933. Denn die Mächte des alten Reichs, Adel, Militär und
Wirtschaft, sind keineswegs überwunden. Als Gegner der Demokratie
erobern sie schrittweise die Institutionen der Republik.
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1. Vortrag am Sonntag, 14.
Januar 2024, 11 Uhr
Arbeiterbewegung
und Republik
1918/19 hoffen SPD und
Gewerkschaften, die neue Republik nach ihren Vorstellungen gestalten
zu können, aber sie verlieren bald an Einfluss: Die SPD scheidet aus
der Regierung aus, die Gewerkschaften müssen den im November 1918
vereinbarten Achtstundentag wieder aufgeben. Die sozialdemokratische
Arbeiterbewegung will die Republik erhalten, aber ihr fehlen die
politischen Mittel. Die Mitglieder von SPD und Gewerkschaften werden
organisiert, aber nicht mobilisiert, so auch in Hannover
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Reichsbanneraufmarsch gegen Faschismus
Walter Ballhause - 1931
Anmarsch zur Kundgebung in Hannover
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2. Vortrag am Sonntag, 28.
Januar 2024, 11 Uhr
1933:
Politik und Terror in Hannover
Nach
der Einsetzung der Hitler-Regierung verstärken die
Nationalsozialisten ihre Angriffe auf die Arbeiterbewegung. Am 21.
Februar 1933 werden am Lister Turm zwei Reichsbannerleute ermordet
und weitere schwer verletzt. Am 1. April 1933 stürmen SS und SA
zuerst das Gewerkschaftshaus in der Nikolaistraße, anschließend das
Haus des Fabrikarbeiterverbands (heute: IG BCE) am Rathenauplatz. Die
Nazis - gewaltbereit und gewalttätig - beherrschen die Straße. Nach
der Zerstörung der freien Gewerkschaften ist der Weg frei für
Diktatur und Kriegsvorbereitung.
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Nazis stehlen Arbeitereigentum
Walter Ballhause - 1933
Gegenüber dem Klagesmarkt
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